Nach der Pfeife tanzen

 

Aus dem Leben eines Schiedsrichters

 

 

 

Unser Sportredakteur Felix Krauser hat selbst einen Schiedsrichterschein seit Mai letzten Jahres. Nun hat er auch schon einige Spiele geleitet und die unterschiedlichsten Erfahrungen gesammelt. In seinen Episoden wird er Euch mitnehmen in seine Welt und Euch einen Einblick gewähren.

 

 

Episode 1: Mein erstes Spiel

 

Ich freute mich schon gewaltig, mein erstes Spiel als Schiedsrichter zu leiten, nachdem ich meine Prüfung mit voller Punktzahl bestanden hatte. Für den Schiedsrichterlehrgang musste ich jedes Mal nach Limburg fahren, um die Sitzungen und Schulungen zu absolvieren.

Bis dahin, hatte ich schon einige E-Jugend Spiele zum Üben gepfiffen, doch nun hatte ich mein erstes D-Jugend Pflichtspiel. Schon Tage davor war ich voller Adrenalin. Doch mein erster Auftritt auf dem Platz bekam einen kleinen Dämpfer: Ich hatte mich am Vortag übergeben. Doch als ich am nächsten Tag aufwachte, war ich wie neugeboren. Als ich auf dem Hofheimer Sportplatz ankam, wurde ich erst als Spieler des Gegners begrüßt. Verständlich bei meiner Größe und nur einem Jahr Altersunterschied. Mein Pate, der mir von meinem Heimverein zu Verfügung gestellt wurde, um mir bei den ersten Spielen zur Seite zu stehen, kam etwa eine Viertelstunde vor Spielbeginn. Nachdem sich meine Aufregung gelegt hatte, ließ ich mir das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen. Na klar, war meine Leistung noch verbesserungswürdig, was bei einem ersten Spiel auch verständlich ist. Alle waren zufrieden und ich war glücklich mein erstes Spiel ohne Ausschreitungen hinter mir zu haben.

 

 

 

 

 

Episode 2: Hitzeschlacht und ADAC Einsatz

 

Mein zweites Spiel fand in Niederjosbach statt. Es war August und über 30 Grad heiß. Dass ich nicht in meinem schwarzen Trikot bei den Temperaturen pfeifen musste, erfreute mich sehr. Wegen der Hitze gab es pro Halbzeit eine Trinkpause, ohne diese wäre es sicherlich auch nicht möglich gewesen, guten Fußball zu spielen.

Leider gab es einige knappe Abseitsentscheidungen, da es bei diesem Wetter sehr schwierig war, immer auf der gleichen Höhe mit den Spielern zu sein. Die richtige Überraschung folgte aber erst nach dem Abpfiff: Meine Mutter, die gekommen war, um meinen Bruder vorbei zu bringen, war beim Parken mit dem linken Vorderrad in eine Grube gefahren, so dass wir es mit eigener Kraft nicht rausbekamen. So musste der ADAC anrücken, um uns zu helfen. Abgesehen von dieser Panne, verlief auch bei meinem zweiten Spiel alles rund.